Hintergrund

Erfahrungsbericht

Einblicke in den Alltag einer OTA

Eva

24

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06

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2023

Weilerswist

Warum hast du dich nach deiner Ausbildung gegen deine Einrichtung und für die Zeitarbeit entschieden?
Und wie bist du zu taskhopper gekommen?

Nach meiner Ausbildung bin ich noch ein halbes Jahr in meinem Ausbildungsbetrieb geblieben und war sogar stellvertretende Saalleitung. Jedoch war der Personalmangel sehr groß, wie bei vielen Krankenhäusern und statt 60% wurde ich auf 70% überplant und habe weitere Dienste übernehmen müssen. Diese wurden anders als bei taskhopper nicht vergütet. Auch die vorgegebenen Ruhezeiten von 8 Stunden wurden durch die 24-Stunden-Rufdienste nicht immer eingehalten. Die Disposition von taskhopper hingegen achtet sehr auf sowas.
Durch die stellvertretende Saalleitung hat man auch noch zusätzliche Arbeit mit nach Hause genommen, wie das Schreiben von OP-Standards und das Einarbeiten in neue Systeme & Materialien.
Sofern das Krankenhaus etwas von mir brauchte, wurde eine schnelle Rückmeldung erwartet, man selbst hingegen musste lange warten und man hat sich weder wertgeschätzt, noch gesehen gefühlt. Ich habe dann sogar mit dem Gedanken gespielt, in diesem Beruf aufzuhören. Durch Freunde habe ich dann aber von der Zeitarbeit & den besseren Bedingungen gehört und mich auf Jobportalen & Webseiten umgesehen. Über Instagram bin ich dann auf taskhopper aufmerksam geworden und die Beiträge & Website haben mich sehr angesprochen.

Was unterscheidet taskhopper von anderen Arbeitgebern/Mitbewerbern?

Im Vergleich zu Krankenhäusern werde ich als Mitarbeiterin bei taskhopper ganz anders wertgeschätzt. Wenn ich ins Büro komme, ist es immer so nett, alle sind herzlich zu mir und ich werde wahrgenommen. Zudem habe ich auch mehr Mitspracherecht. Außerdem sind die Konditionen wie das Gehalt, Urlaubs-& Weihnachtsgeld sowie Prämien bei euch ansprechender sowie die regelmäßigen Gehaltsanpassungen. Meine Freunde, welche bei großen Zeitarbeitsfirmen angestellt sind, bekommen so etwas wie Geburtstagsgeschenke oder Aufmerksamkeiten wie Gesundheitstüten ohne speziellen Anlass nicht.
Zudem finde ich das Gesundheitsbudget eine echt tolle Sache. Wenn ich meinen Freunden davon erzähle, sind immer alle begeistert, da sie so etwas von ihren Arbeitgebern ebenfalls nicht kennen.

Der Beruf OTA steht in Serien und Filmen eher im Schatten der Ärzte, ist dies im realen Leben auch so?
Schließlich wäre eine OP ohne euch gar nicht möglich oder?

Im realen Leben ist das Verhältnis zwischen uns OTA’s und den Anästhesisten & Ärzten zum Glück anders. Ich würde dieses eher als freundschaftlich beschreiben, denn man trifft sich auch mal in der Freizeit zum Essen oder wird auch zu Feierlichkeiten wie Geburtstagen/ Hochzeiten eingeladen. Zudem sind besonders die jüngeren Ärzte nicht so hierarchisch und fragen uns OTA’s auch mal nach Rat, besonders seitdem ich bei euch beschäftigt bin, da ich schon diverse Einsatzorte und Erfahrungen vorweisen kann. Es hängt aber natürlich immer von der jeweiligen Zusammenarbeit ab, inwieweit wir aktiv eingebunden werden. Andersherum ist es jedoch oft bei den Assistenzärzten, die froh um einen Rat sind und denen wir auch vieles beibringen können. Ich freue mich z.B. nach der OP über die Ärzte, welche einem auch die Anerkennung zusprechen und einfach mal Danke oder gute Arbeit sagen.

Was war bisher deine spannendste oder verrückteste Operation?

Das ist tatsächlich eine schwere Frage.
Der OP-Alltag ist so vielfältig, sodass man fast jeden Tag etwas sieht, was man noch nie gesehen hat.
Auch wenn wir keinen direkten Kontakt mit dem Patienten haben, erhalte ich Einblicke in die Begleiterkrankungen und sehe viele andere Krankengeschichten, die unabhängig von der OP sind. So habe ich z.B. Schusswunden aus der Vergangenheit bei einem Patienten gesehen. Jedoch sind die Krankheitsgeschichten aber auch oft sehr traurig.
Die Dermoidzyste im Bauch einer Patientin fand ich hingegen sehr beeindruckend. Dies ist eine Zyste, in der sich Haare & Zähne ansammeln. Zudem macht mir die Gefäßchirurgie großen Spaß. Dort ist mir schon ein Patient mit so großem & sichtbaren Aneurysma in der Kniekehle untergekommen, welche die Größe eines Tennisballs hatte. Grundsätzlich tauchen die kuriosesten Krankheitsbilder bei den Personen auf, welche Ärzte meiden.

Wie sieht ein typischer Einsatz/Arbeitsalltag bei dir aus?

Um 5:20 Uhr stehe ich auf, damit ich um 7:00 Uhr, 10 Minuten vor Dienstbeginn in der Umkleide bin, um mich umzuziehen bevor dann um 7:15 die morgendliche Besprechung stattfindet. In dieser wird der OP-Plan durchgegangen und ggf. Änderungen über Patienten, Ausfälle, Lieferprobleme und ähnliches mitgeteilt, sowie die Zuteilung der OP-Säle. Dort sind wir meist zwei, manchmal drei OTA’s. Im OP-Saal angekommen, checken wir die Geräte & den Computer und prüfen genauestens, ob alles funktionstüchtig ist.
Anschließend gehen wir ins Lager, um die Siebe mit den Instrumenten, Bauchtücher sowie weitere benötigte Utensilien zu holen. Diese lagern dann in Kästen im Nebenraum des Operationssaals, jeweils für alle OP’s die an dem jeweiligen Tag geplant sind. Wenn man Glück hat, hat man nur eine große OP am Tag, es können aber auch bis zu 12 kleinere Eingriffe stattfinden. Für die anstehende OP bereitet der Springer alles im OP-Saal vor, macht die Dokumentation & bereitet den Patienten vor, öffnet das Sterilgut und bereitet die technischen Geräte vor, bei Bedarf reicht dieser noch zusätzliches Sterilgut an. Der Instrumentierende befindet sich in der sterilen Zone, bereitet den Tisch vor und sortiert alles. Bei kleineren Operationen dauert dies nur wenige Minuten, bei größeren Eingriffen bis zu 30/40 Minuten.
Anschließend kommen bestenfalls direkt der bereits narkotisierte Patient sowie die Ärzte. Beim Team-time-out, einer Sicherheitsmaßnahme zur Identifikation des Patienten, wird nochmal sein Name sowie der Eingriff benannt. Anschließend beginnt die OP, bei der der Instrumentierende die OP genauestens mit verfolgt, um die Instrumente anzureichen. Dafür ist es essenziell genauestens zu wissen, wo was liegt. Manchmal erhält man Anweisungen vom Arzt, welche Instrumente er benötigt, oft wird aber auch nur die Hand ausgestreckt & ich muss wissen, was benötigt wird. Am Ende gibt es noch ein Team-time-out, beidem nochmal alles überprüft wird bevor der Patient zugemacht & die Schmerztherapie besprochen wird. Für uns OTA’s bedeutet dies Zählkontrolle der Instrumente & Materialien. Bevor die Reinigungskräfte den OP säubern, entlagern wir OTA’s den Patienten, führen die Nachbereitungen, wie aufräumen, Dokumentation o.ä. durch. Anschließend beginnt die nächste OP, in der sich alles wiederholt.
Um 15:40 ist dann der geplante Feierabend. Dieser ist natürlich nicht immer einhaltbar, jedoch wird man während der OP gefragt, ob man entsprechend länger bleiben würde. Als Zeitarbeitskraft wird ein nein eher akzeptiert, als beim festangestellten Personal. Ich bleibe meist bis zum OP-Ende, da taskhopper mich auch bei Überstunden fair bezahlt und ich mir so etwas dazuverdienen kann.

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